Wenn Träume zur Plage werden
Wohl jeder hat schon mal davon geträumt, so viel schlafen und essen zu können, wie es einem gerade beliebt und dafür einfach nichts tun zu müssen, also sich im Schlaraffenland zu befinden. Aber was passiert, wenn dieser uralte Mythos vom Paradies zum Greifen nahe ist?
Die Schülerin Julia träumt davon, endlich mal ausschlafen und hemmungslos faulenzen zu können. Im Schlaf trifft sie dann tatsächlich auf die Einwohner des Schlaraffenlandes: die kleinen, mittleren und großen Faulpelze, Schläfer und Vielfraße. Was anfänglich noch wie ein Ideal erscheint, wird nach und nach zum Alptraum. Denn irgendwie fehlt Julia die Abwechslung und das ständige Nichtstun wird zur Anstrengung. So sehnt sie sich schließlich nach dem, was das Leben interessant macht: spielen, Sport treiben, Bücher lesen, reisen und auf der Bühne stehen.
Und genau das taten die 72 Siebtklässler des Werkgymnasiums am Freitag in der voll besetzten Kulturmulde. Mit voller Begeisterung und jeder Menge Humor zeigten sie in ihrem Musical „Schlaraffentheater“ nicht nur ihren Eltern, was sie in diesem besonderen Unterrichtsfach Musiktheater im vergangenen Halbjahr gelernt haben. So ziemlich jeder ging in seiner Rolle voll auf, ob als Solist, Schauspieler, Rapper, Requisiteur, Techniker, Begleitmusiker, Choreut oder Bühnenbauer. Am Ende konnten die Musikpädagogen Helga Weber, Tina Greulich und Joachim Kocsis zum mittlerweile zehnten Mal für sich beanspruchen, dass sie Disziplin, Taktgefühl, Rücksichtnahme, Begeisterung, Überwindung, Spielfreude und die Erkenntnis, dass das Menschsein v. a. von der Abwechslung lebt, auf diese spezielle Art und Weise vermitteln konnten. Man wünscht ihnen und hofft gleichzeitig darauf, dass sie auch in den nächsten Jahren solch unterhaltsame Stücke für die Schulgemeinschaft entwickeln können.
T. Werner