Reibung erzeugt Wärme – Wärme ist Liebe
In der Vortragsreihe des Fördervereins Werkgymnasium referierte Sozialpädagogin Ulrike Altmann am 28. März 2017 vor zahlreichen interessierten Zuhörern zum nicht ganz einfachen Thema „Wut, Trotz und Aggressionen bei Kindern“.
Diese starken Gefühle gehören zum Leben, sind häufig konstruktiv und lebenserhaltend, mitunter aber auch provozierend und störend, so die erfahrene Referentin. Auch die Welt der Erwachsenen zeigt aggressive Umgangsformen, denken wir nur an Leistungssportler, den Straßenverkehr oder an aktuelle Persönlichkeiten in der Politik. Kinder ahmen das Aggressionsverhalten Erwachsener nach und werden durch Werbung, Filme und Computerspiele zur Identifizierung mit aggressiven Vorbildern aufgefordert. Dennoch ist übermäßige Wut in der Gesellschaft verpönt.
Sehr ausführlich ging Ulrike Altmann auf die Entwicklungsschritte der Kinder ein und erläuterte, dass Kinder erst im Alter von 8-10 Jahren lernen, mit ihrer Wut angemessen umzugehen. Interessant auch die doch sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen, mit denen Mädchen und Jungs aggressives Verhalten äußern. Während Mädchen sich eher seelisch verletzen, kann die Wut bei Jungen meist nicht übersehen oder überhört werden.
Das Elternhaus ist der sichere Hafen in der Entwicklung unserer Kinder. Das Temperament der Eltern, der Erziehungsstil, aber auch Notlagen in den Familien aufgrund von schweren Krankheiten oder finanziellen Sorgen, all das kann Ursache für aggressives Verhalten der Kinder sein. Umso wichtiger sind Regeln und Rituale, die in den Familien gelten und gepflegt werden. Unterstützung können Eltern bei verschiedenen Beratungsstellen, insbesondere auch durch die sehr professionelle Schulsozialarbeit am Werkgymnasium erhalten. Mit vielen Beispielen und in sehr humorvoller Art gab Ulrike Altmann Tipps und Hilfestellungen für den Familienalltag und beantwortete ausführlich die Fragen der Anwesenden. Abschließend forderte sie die Eltern auf, Emotionen ihrer Kinder zuzulassen, denn „Reibung erzeugt Wärme und Wärme ist Liebe!“
Chr. Miß