Die Schatten von Idomeneo
Am Mittwoch dem 27. November 2024 fand die diesjährige Opernfahrt nach Stuttgart statt. Mitfahren konnten dieses Mal alle Schülerinnen und Schüler vom Werkgymnasium ab der Klassenstufe 7. Zu sehen und hören gab es das Musikstück „Idomeneo“ von Wolfgang Amadeus Mozart in einer modernen Inszenierung mit Schattenwelten, womit gemeint ist, dass alle Szenen auf der Hinterbühne durch begleitende Schattenspiele verdeutlicht wurden.
Zwei Tage vor dem Ausflug besuchte uns Christoph Sökler von der Jungen Oper Stuttgart, der mit uns, wie schon viele Male davor, den Opernworkshop veranstaltete. Dabei konnten wir in die faszinierende Welt der Schatten eintauchen und selbst Szenen aus dem Stück neu interpretieren. Wir lernten die verschiedenen Figuren und deren Gefühle und Gedanken kennen, sodass wir uns am Mittwochabend gut in die Szenen hineinversetzen konnten. Obwohl in italienischer Sprache gesungen wurde verstanden wir den Inhalt der Oper nun gut, auch weil der Text am Abend mit Obertiteln ins Deutsche und Englische übersetzt wurde.
Die Oper selbst dauerte drei Stunden (mit einer halben Stunde Pause) und handelt von Idomeneo, einem griechischen König, der seinen Sohn Idamante verlassen musste, als dieser noch sehr klein war. Er sollte mit seiner Flotte in den trojanischen Krieg ziehen. Auf seiner Rückkehr geriet er in einen Seesturm, wobei Neptun, der Gott des Meeres, versuchte Idomeneo und seine Flotte umzubringen. In seiner Angst ging Idomeneo mit Neptun einen Deal ein: Um sein Leben zu retten, muss Idomeneo die erste Person, die er am Ufer trifft, opfern. Dies ist zufällig der eigene Sohn Idamante, der inzwischen zu einem erwachsenen Mann herangewachsen ist. Nicht nur diese Begebenheit wird nun zunehmend spannend. Auch Idamantes Liebe zu der trojanischen Prinzessin Ilia, die in Griechenland eine Gefangene ist, wird problematisch, weil Idamante eigentlich der griechischen Prinzessin Elettra versprochen war. Elettras Eifersucht wird nun in verschiedenen Arien und Liedern immer wieder verdeutlicht. Schließlich setzt sich Idamantes Liebe zu Ilia durch und als Idamante schon bereit ist, sich opfern zu lassen, gibt es doch noch eine Wendung zum Guten: Der Gott Neptun verkündet am Schluss der Oper, dass sein Zorn besänftigt würde, wenn Idomeneo die Krone an Idamante abgebe und Ilia Königin werde. So feiern am Ende alle die Rettung und Liebe des neuen Königspaares von Griechenland.
Der Applaus am Ende bestätigte, dass die Sängerinnen und Sänger uns alle begeistert haben. Und durch das Bühnenbild und die ständig übergroßen Schattenspiele auf der Rückwand der Bühne konnten wir Einzelheiten der Handlung und die Gefühle der dargestellten Personen stets gut nachvollziehen. Die Schatten stellten oft unabhängig vom Geschehen auf der Bühne Details zur Gedankenwelt der Figuren dar.
Obwohl die Oper „Idomeneo“ recht lange dauert und wir erst nach Mitternacht wieder am Werkgymnasium ankamen, können wir diese Unternehmung „Opernfahrt Stuttgart“ nur weiterempfehlen und wollen auf jeden Fall im nächsten Schuljahr wieder dabei sein.
Aikaterini Moursia, 10a