Kultur in der Mensa
Sicher haben einige Akteure und Besucher des „Kultur in der Mensa – Konzertes“ am 6.3. damit gerechnet, dass solche Veranstaltungen in naher Zukunft seltener werden könnten, aber niemand hätte sich vorstellen können, dass diese Abendveranstaltung die letzte des laufenden Schuljahres werden sollte. Und daher war die Stimmung auch keineswegs getrübt, als der Abend mit dem fröhlichen Stück „De Colores“ eröffnet wurde. Es entführte die Zuhörer nach Mexico, denn der Abend stand unter dem Motto „Weltreise“. Zum Glück war die musikalische Reisefreiheit nicht beschränkt, weder durch Viren noch durch Mauern und der Grenzübertritt in die USA ohne Visum zum „Surfin‘ USA“ möglich.
Es folgte ein längerer Flug nach Israel und in der Mensa erklangen erstmals hebräische Töne. Weitere Stationen des Abends waren in Europa unter anderem das „Hotel Supramonte“ in Italien, in Österreich schmolz der Schnee, in Tschechien machte man sich Gedanken, dass man „gestern noch zu jung und heute schon zu alt sei“ und fragte sich, „wie das nur passieren konnte“. So weit zwei übersetzte Zeilen des Liedes „V blbym veku“. Französische und spanische Töne konnte man bei „Que vendra“ hören und eine englisch-französische Mischung gab es bei „N’oubliez jamais“.
Der erste Teil des stimmungsvollen Abends endete mit einem Klavierkabarettstück. Es erzählte von den morbiden Gedanken eines Ehemannes, der aber, nachdem er ausführlich erklärt hatte, wie er seine Gattin um die Ecke bringen möchte, seinen Plänen nur ein „Ja, Schatz“ auf die Aufforderung „Tür zu, es zieht“ folgen ließ.
Die Reise ging im zweiten Teil des Abends weiter nach Südamerika zu „Black Orpheus“ nach Rio und auch der Wunsch nach einer Landung auf dem Erdtrabanten wurde in „Fly me to the moon“ laut.
Eine große Bereicherung des Musikabends waren die Auftritte der vielen Schülerinnen und Schüler. Emily Rabus und Kristof Kolity gaben ihr Debut mit „Little do you know“, die Ukulelen-AG brachte mit „Riptide“ die Zuschauer in Stimmung und eine Gruppe aus der 6a sang in einem selbst gebauten Segelschiff „Sailin‘“ und warb gleichzeitig damit, das geplante Segelschullandheim zu unterstützen, indem fleißig von der Bewirtung durch ihre Eltern Gebrauch gemacht werden sollte. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass das Schullandheim dem Coronavirus zum Opfer fallen sollte.
Mit Anna Hank stand eine weitere Schülerin auf der Bühne. Sie ist mittlerweile schon ein fester Bestandteil der „Kultur in der Mensa“-Abende. Sie sang zunächst das Stück „You’ll be back“, wobei sie sich selbst auf der Ukulele begleitete, anschließend wurde sie von ihrer Mutter bei dem tschechischen Lied „Do nebe“ unterstützt.
Emilia Hölzel war zum zweiten Mal dabei. Sie sang „When I was your man“ und wurde von Peter Hank am Klavier begleitet.
Das letzte Lied hieß „Wir Optimisten“. Eine Textzeile lautete „Wie könnten wir mit Kindern leben, ihnen Zukunft geben, wenn wir bei Nacht nichts von der Sonne wüssten? Wir Optimisten“. Und optimistisch ritten alle zusammen bei der Zugabe mit einem „Horse with no name“ durch die Wüste in den Abend.
Die Schülerinnen und Schüler begeisterten mit ihren Darbietungen sehr und es bleibt zu hoffen, dass ihnen der Abend in der Mensa genauso gut gefallen hat, wie dem Publikum und den anderen Akteuren, zu denen die aktiven Lehrerinnen Ricarda Rickert, Petra Schwab, Sigrun Buchalla, Julia Strasser, Konstanze Forner und Antje Hoffmann, der Schulleiter Ralf Kiesel, die ehemaligen WeG-Lehrer Michael Loessin und Gerd Schock, der ehemalige Schulleiter Werner Schölzel sowie Martina Hank, Johannes Fiedler, Werner Lehmann sowie Andreas Antoniuk zählten.
Es wäre schön, wenn alle wieder dabei wären, wenn sich die Mensa ein weiteres Mal in einen kleinen Konzertsaal verwandelt. Wann immer das sein wird…