ALUMNI - Lena Spohn zurück am WeG

Foto: Frank Keller
Foto: Frank Keller

Designerin Lena Spohn zu Gast im Kurs D 

 

ALUMNIs sind die besten Botschafter im Thema Berufs- und Studienorientierung. Denn wenn ehemalige Schülerinnen und Schüler nach einigen Jahren der beruflichen Ausbildung oder des Studiums den Weg zurück an die Schule finden und von ihrem Werdegang berichten, dann hat das für unsere Schülerinnen und Schüler immer einen besonderen Wert, werden doch die Berichte der Ehemaligen zu allen Phasen nach dem Verlassen der Schule besonders aufmerksam wahrgenommen. So war dies auch als vor wenigen Tagen Lena Spohn, Abiturjahrgang 2015, mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 im Unterricht des Kurs D arbeitete und dabei, fast nebenbei, einen wichtigen Beitrag zu Themen der beruflichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler beisteuerte. Lena Spohn, sie arbeitet heute als Designerin für einen großen deutschen Textilhersteller, berichtete zunächst den Schülerinnen und Schülern anschaulich und spannend, wie sie damals, als auch sie in der 9. Klasse war, ihren Weg zum Schneidern, zum Modedesign und zur Mode im Allgemeinen gefunden hatte. Es war ihr Berufsorientierungspraktikum bei einer Schneiderin, das für sie in der Erinnerung die Initialzündung bedeutete, dann auch ein entsprechendes Studium aufzunehmen. Lena Spohn studierte bis 2021 Modedesign an der Hochschule für Angewandte Kunst in Schneeberg. Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an sehr engagiert dabei, was sicherlich daran lag, dass Lena Spohn nach ihrem Impuls dazu überging, den Schülerinnen und Schülern in deren aktuellem Projekt ganz praktisch ihre Unterstützung anzubieten. Gemeinsam mit ihrem Lehrer, Frank Keller, beschäftigen sich die Kursteilnehmenden bis zum Sommer mit der kompletten Erarbeitung, Gestaltung und Produktion eines „Lookbook“. Ein Lookbook zeigt komplette Outfits, oftmals ergänzt um Detailaufnahmen von einzelnen Bestandteilen des Outfits, in alltagsbezogenen Kontexten, so dass für die Konsumierenden aus dem Bildmaterial ersichtlich wird, wie der Gesamtlook aussieht und wirkt. Ein Lookbook soll illustrieren gleichzeitig auch Lust auf den Konsum der Produkte machen. In den beiden Tertialen fotografieren sich die Schülerinnen und Schüler zunächst gegenseitig in ihren Lieblingsoutfits, erzeugen dann die Detailaufnahmen und befassen sich im letzten Tertial mit der Bildbearbeitung und dem Layout, so dass am Ende ein fertiges Druckprodukt entstehen kann, das auch kundenorientiert genutzt werden könnte. Lena Spohn arbeitete darum mit den Schülerinnen und Schülern im zweiten Teil des Vormittags an professionellen Lookbooks, so dass die Schülerinnen und Schüler zunächst studieren konnten, wie die Komposition eines Modefotos funktioniert, wie die Seiten aufgebaut sind, welche Bedeutung Schriften haben, Farben und Freiräume. Angeregt von diesem Studium am Realobjekt setzten sich die Schülerinnen und Schüler abschließend mit Papier, fertigen Katalogen, Schere und Klebstoff mit fertigen Lookbooks auseinander und entwickelten durch die Rekreation mit Schere und Klebstoff neue, eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Am Ende war allen Beteiligten anzumerken, wie wertvoll es ist, wenn ALUMNIs in die Schule kommen und wenn sie nicht nur berichten, sondern praktisch sichtbar machen, worum es in ihrer Ausbildung, in ihrem Studium ging und welche konkreten Aufgaben danach den beruflichen Alltag bestimmen. Lena Spohn ist es exzellent gelungen, die große Freude zu transportieren, die einen erfassen kann, wenn sich der eigene Beruf wieder und wieder damit befasst, dem Neuen Raum zu verschaffen. Im Sommer wird Lena Spohn zur Präsentation der Schlussergebnisse nochmals in die Schule kommen, ein Termin, auf den sich alle Beteiligten schon sehr freuen.

 

Frank Keller

Letzte Änderung am 17.02.2023 von Th. Werner