ALUMNI - Johannes Redelstein

Foto: Frank Keller
Foto: Frank Keller

„Genießt jeden Gipfel!“

 

Was sich mit „Genießt jeden Gipfel!“ vielleicht wie die Aussage eines Extrembergsteigers anhört, war doch ein Satz aus dem Munde eines Mediziners: Johannes Redelstein, Abiturjahrgang 2007, der heute als Neurologe an der Universitätsklinik Regensburg arbeitet, hatte sich Zeit genommen, mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen des ALUMNI-Netzwerkes des Werkgymnasiums über das Studium der Medizin und den Berufsalltag von Medizinern ins Gespräch zu kommen. In seinem einführenden Impuls zeichnete Redelstein zunächst seinen Weg seit dem Ende seiner Schulzeit nach, beleuchtete die vielen kleinen und großen Wegmarken, an denen es Entscheidungen zu treffen galt. Und genau da fiel dann auch dieser Satz: „Genießt jeden Gipfel!“. Johannes Redelstein motivierte seine Zuhörerinnen und Zuhörer, sich auf den Weg zu machen, sich ein Ziel zu definieren, an dem anzukommen Motivation und Herausforderung zugleich sein müsse. Und immer wenn ein Etappenziel erreicht sei, solle man sich eben nicht dem Glauben hingeben, nun den Gipfel aller Gipfel erreicht zu haben, sondern man solle, um im Bild zu bleiben, trotz der Gewissheit, dass der nächste Gipfel schon warte, den Ausblick genießen und sich über das Etappenziel freuen. An dieser Stelle spiegelte er dies auf sein Studium zurück, das zunächst einmal schlicht lang sei, viele Themen- und damit auch Lernfelder kenne und große Herausforderungen an Studentinnen und Studenten stelle. Um hier nicht die Orientierung zu verlieren, sei es wichtig, sich von Anfang an mit dem beruflichen Alltag, der beruflichen Realität auseinanderzusetzen. Wer glaube, allein im Heilen und Helfen finde die Medizin ihre Profession, der täusche sich. Es gehöre auch dazu, sich darüber bewusst zu sein, in einen Beruf zu gehen, der im Tod von Patientinnen und Patienten auch das Scheitern, das Verlieren kenne. Darum die reifliche Auseinandersetzung mit dem Alltag von Medizinerinnen und Medizinern. Dass Redelstein dies für sich sehr gut geklärt haben muss, spürten die Schülerinnen und Schüler in der sich anschließenden Fragerunde, in der der überzeugte und begeisterte Mediziner Johannes Redelstein zu erleben war. Am Ende zeigte sich erneut, dass das Format „ALUMNI-Netzwerk“ in besonderer Weise Neugier und Interesse wecken kann, dass dieses Format besonders von der Authentizität der Ehemaligen profitiert, weil das, was sie berichten und erzählen, die Schülerinnen und Schüler darin bestärkt, auch selbst einmal auf einem solchen Weg erfolgreich zu sein, denn die ALUMNIs haben es ja auch geschafft. Frank Keller, Koordinator für die Berufs- und Studienorientierung am Werkgymnasium, dankte am Schluss Johannes Redelstein für sein Engagement in diesem Format. Johannes Redelstein habe den Schülerinnen und Schülern in seiner Persönlichkeit und seinem Vortrag den besten Beweis dafür geliefert, dass Gipfel erreichbar sind, wenn man beginne, sich zu ihnen aufzumachen. In diesem Schuljahr werde darum die Reihe weiter fortgesetzt, unter anderem mit Kunstschaffenden aus dem Bereich Film und Medien, mit ALUMNIs aus den Bereichen Biologie und Chemie, Psychologie und Journalismus.

Letzte Änderung am 12.10.2018 von Th. Werner