Abend der kleinen Stücke
Einmal mehr vorweihnachtliches Highlight
Was hat man nicht schon alles über diesen Abend geschrieben? Und immer klang und klingt es nach Lobhudelei. Aber was könnte man auch anderes über diesen vorweihnachtlichen Familienabend schreiben, der die große Bandbreite werkgymnasialer Talente in so hervorragender Weise zum Strahlen bringt?
Wenn man allen Mitwirkenden die Lust, die Konzentration und Freude auch in der letzten Reihe der prall und rundum gefüllten Kulturmulde ansieht, wenn man sieht und spürt, dass Musik, Sport, Tanz und Literatur genauso wie Technik, Bühnenaufbau und Instrumentenpflege mit Feuereifer betrieben werden, wenn alle das besondere Etwas ausstrahlen, wenn die Großen der Jahrgangsstufe 12 die noch kleinen Fünftklässler an die Hand nehmen und mit ihnen einen großartigen Auftritt vorbereiten, wenn dem Schulleiter - und sicherlich auch vielen Eltern, Omas, Opas und Freunden - der ganze Stolz aus den Augen leuchtet, wenn Ehemalige oder eine Institution wie das Heidenheimer Sporttheater das ohnehin schon vielfältige Programm noch bunter machen, wenn schließlich zwei Stunden voller reizender Darbietungen vorüber sind, obwohl man das Gefühl hat, man habe soeben erst Platz genommen, dann kann man in der Regel davon ausgehen, dass man mit dem "Abend der kleinen Stücke" seine Adventszeit bereichert und dem hektischen Alltag ein Schnippchen geschlagen hat.
Für über 100 Akteure durfte Organisatorin Helga Weber das 20-teilige Programm koordinieren und im Vorfeld womöglich bereits etablierten Künstlertalenten absagen. Dass dies nur mit Unterstützung engagierter Helfer und Kollegen gelingt, wurde im Laufe des Abends deutlich und mündete im Dank von Schulleiter Ralf Kiesel, der einmal mehr begeistert von unserer Schulgemeinschaft eingenommen war.
Nach der musikalischen Begrüßung durch die Unterstufenband von Joachim Kocsis und einem Willkommensgruß des Schulleiters übernahm umgehend das charmante Duo Darija Lazic und Fabian Flinner die Moderation und führte das Publikum gekonnt durch den Abend. "Das Spinnenlied" sorgte mit selbst gestalteten Plakaten für einiges Schmunzeln in der Gästereihe, während die Jonglagenummer von Mattis Bühler die Besucher zum Staunen brachte. Angeleitet von Fabian Hess, Peter Hank und Choreographin Dina Tanzmann legten Selina Appel, Nina Kokot, Mona Lakhal, Juliana Richter und Dominika Tajpsz einen gelungenen Auftritt zum Song "Faded" von Alan Walker auf die Fläche. Weihnachtliche Stimmung verbreitete der Unterstufenchor von Helga Weber mit seinen Titeln "Rock my soul" und dem rührenden Song "Wunder gescheh´n". Dina Tanzmann ließ es sich nicht nehmen, als Ehemalige mit dem Chor zu proben und ihn am Abend am Piano zu begleiten.
Den Auftakt zum sportlich-akrobatischen Teil des Abends machte die Rollschuh-Gruppe der 6c mit Jennifer Grimm, Zuleijka Fispan, Louisa Eisenmann und Sophie Brück, die ihr Können auf dem Parkett zeigten. In der ersten Hälfte des Programms wechselten sich dann musikalische Beiträge von Emily Brehm am Flügel mit einer Einlage aus der Rhythmischen Sportgymnastik von Emily Leitner und Aline Grohmann aus der 5c genauso ab, wie der humorvoll gestaltete Auftritt der Ukulele-AG von Frau Rickert mit der souverän dargebotenen Turnshow von Amy Klaric und Sophie Ebel aus Klassenstufe 8, die von Frau Westfahl unterstützt wurden.
Eindrucksvoller Abschluss der ersten Programmhälfte war schließlich die Akrobatiknummer an den Vertikaltüchern, die Ronja Lämmlein, Nelly Stoltz und die Geschwister Hanna und Eva Tilscher in Kooperation mit dem Sporttheater Heidenheim unter Leitung von Familie Hensolt präsentierten.
Nach der guten Bewirtung durch Vertreter der achten Klassen wurde der Abend schwungvoll fortgesetzt. Songwriterin Anna Hank, die nicht zum ersten Mal einen selbst geschriebenen Titel vortrug, schaffte es umgehend, die Zurückgekehrten mit "Musizieren" und ihrer authentischen Art einzunehmen. Sie verriet dem Publikum im Interview mit Moderator Fabian Flinner dann auch, wie manchmal Songs entstehen. Es folgte der zweite Auftritt der Sportakrobatinnen Kira Lorenz, Inka Lämmlein, Emma Spack und Nelly Stoltz an Ringen, die man eher vom Hoola-Hoop kennt, wo teils spektakuläre Figuren und Balancefähigkeiten zu sehen waren. Im Anschluss daran zeigte Julian Törke mit einem Poetry-Slam, dass er nicht nur schauspielerisches, sondern auch poetisches Talent besitzt. Die in seinem Text angesprochenen "Minuten in Echtzeit" standen dabei aber im klaren Gegensatz zu dem kurzweiligen Programm, das mit dem virtuosen Vortrag am Flügel von Aylina Ashkenov und den Diabolo-Künstlern Florian Jäger und den Zwillingen Max und Paul Weiß, die ihr Können ebenfalls beim Heidenheimer Sporttheater regelmäßig an neue Grenzen führen und eine tolle Choreographie einstudiert hatten, fortgesetzt wurde. Benjamin Hoster (Gitarre) und Emily Mundt sorgten mit dem gefühlvoll vorgetragenen Titel "Let her go" von Passenger für einen Gänsehautmoment. Dass Sport, Musik und Tanz ganz eng beieinander liegen, konnte man am präzis vorgetragenen Auftritt der Hip-Hop-Tänzerinnen Milena Krieger, Selin Musinoglu, Linda Opitz sowie Alexandra Slavinschi sehen. Der letzte Solo-Auftritt war Tobias Schied mit seiner Tuba vorbehalten, der einmal mehr mit einem Augenzwinkern unterschiedliche Facetten seines Instrumentes demonstrierte. Vor der Verabschiedung und dem Dank an alle Mitwirkenden wusste am Ende des viel zu schnell vorübergegangenen Abends der Große Chor unter Leitung von Tina Greulich und Julia Strasser am Flügel mit dem Titel "This is me" stimmlich zu überzeugen.
Beim großen Finale war dann die Bühne gefüllt mit dem Unterstufenchor und dem Großen Chor, die alle Zuhörer mit dem stimmungsvollen "Hallelujah" von Leonard Cohen in die letzte Vorweihnachtswoche entließen.
Die Spenden des Abends werden nun für die in die Jahre gekommene technische Anlage, die von Adrian Pfau, Johannes Schweiß und Jonas Bahmann aus der 9c bedient wurde, investiert. Denn dass die Kulturmulde als ein Herzstück des Werkgymnasiums vielseitig und immer noch regelmäßig genutzt wird, davon konnte man sich ein weiteres Mal an diesem gelungenen großen "Abend der kleinen Stücke" überzeugen.