20. Jazzworkshop mit illustren Gästen

Foto: Frank Keller
Foto: Frank Keller

20 Jahre Jazzworkshop am Werkgymnasium

 

„This is how we do it!“

 

Es lag ein Knistern in der Luft der Kulturmulde des Werkgymnasiums, als sich am Samstagabend die Ränge füllten und sich das Auditorium bereit machte, um sich das Abschlusskonzert des 20. Jazzworkshops anzuhören. Seit dem Freitagmorgen probten hierfür viele Schülerinnen und Schüler von WeG, HG, des MSG, SG, HeT sowie externe Musiker und natürlich die renomierten Jazzdozenten Eberhard Budziat (Posaune), Martin Schrack (Piano), Klaus Graf (Saxophon) und Joo Kraus (Trompete). Im Anschluss an einen erfolgreichen ersten Probetag (2.03.2018) gaben in der Dualen Hochschule in Kooperation mit „Jazz Heidenheim e.V.“ besagte Dozenten ein Konzert als „Martin Schrack Sextett“ (zusätzlich Axel Kühn am Bass und Felix Schrack am Schlagzeug) und verzauberten den vollbesetzten Saal, nur um am nächsten Tag gleich weiter zu proben und erneut ein Konzert zu geben. Eine Liebe zur Musik, die jeder Hörer spüren kann. So auch am Samstagabend im Werkgymnasium.

Zwanzig Jahre Workshop sind eine lange und ereignisreiche Zeit, wie Workshop-Initiator Joachim Kocsis zu Beginn des Abends berichtete. Nachdem 1991 die „Feuertaufe“ des Workshops absolviert wurde, gab es dann seit 1995 mit dem „großen Beben“ regelmäßig Jazzworkshops, die immer wieder Teilnehmer wie Publikum begeistern. Nicht zuletzt auch, weil sich immer wieder hochkarätige Jazzstars beteiligen. Der weltbekannte Jazzpianist Martin Schrack beispielsweise war bereits fünfzehnmal an Jazzworkshops am Werkgymnasium beteiligt.

Und so auch dieses Mal zum 20. Jubiläum! Zunächst groovte Eberhard Budziats Combo mit „Blues Funk“ dem Publikum ordentlich ein. Hier zeigten die jungen Musiker das eindrucksvolle Ergebnis von zwei harten Probetagen.

Danach gab Martin Schracks Combo den Auftakt mit dem großartig interpretierten Bebop-Klassiker „Killer Joe“ von Benny Golson. Der Namensgeber des Songs spielte auch gleich mit, nämlich am Klavier: Joachim Kocsis, der wohl fortan den Beinamen „Killer Joe Kocsis“ tragen wird.

Doppeltes Hörvergnügen bereitete Klaus Graf und seine Combo mit gleich zwei Stücken. Zuerst mit dem unglaublichen coolen und leicht bluesigen „Stolen Moments“ von Oliver Nelson. Und danach mit einer fantastischen Darbietung von Joe Zawinuls „Walk Tall“, aus dessen Zeit mit dem Cannonball Adderly Quintet.

Das vierte Workshopergebnis bot großartig die Combo mit und um Joo Kraus mit dessen Stück „This is how we do it“ dar. Mit einem aufwendig inszenierten Intro mit Boomwhackers (röhrenartige Percussioninstrumente), wurde dem Publikum noch einmal richtig funky eingeheizt.

Zum Abschluss des Konzerts fanden sich nochmals alle Musiker als Bigband auf der Bühne ein, um zwei großartig interpretierte Klassiker zum Besten zu geben: „Cold Duck Time“ von Eddie Harris und als großes Finale: Louis Primas Hit „Sing Sing Sing“ (weltweit bekannt geworden durch Benny Goodmans Arrangement, dem auch an diesem Abend gefolgt wurde). Das Publikum war begeistert und verlangte qua Dauerapplaus eine Zugabe, die dann auch prompt kam. WeG-Schulleiter Werner Schölzel, stellvertretender Schulleiter Ralf Kiesel und Workshopleiter Joachim Kocsis gratulierten den Nachwuchstalenten und allen im Hintergrund Beteiligten zu einer herausragenden musikalischen Leistung. Ein rundum gelungenes, abwechslungsreiches und vielseitiges 20. Jubiläum, bei dem nicht nur die Workshopteilnehmer und Dozenten viele tolle Erfahrungen sammeln konnten, sondern auch das Publikum mit dem Jazz regelrecht angesteckt wurde. Man darf sich, nachdem was hier geboten wurde, auf die 21. Auflage freuen. Denn die Symbiose aus Weltklassemusikern und jungen, extrem motivierten Nachwuchsleuten funktionierte nicht nur heuer, sondern scheint alle fürs nächste Wiedersehen angestachelt zu haben.

Und weil all diese Talente sich in besonderer Weise mit ihren Instrumenten hervorgetan und teilweise geradezu brilliert haben, möchten wir sie an dieser Stelle namentlich und bildlich würdigen (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frank Keller, der diesen Abend wunderbar eingefangen hat). So spielten auf den Altsaxophonen Timon Frey, Nina Grether, Anja Necker, Jakob Krauss, Andrea Stickel, Florian Schuchter, Gabriel Ahl, Julia Junginger, Nadja Köberle und Verena Weichert. Die Tenorsaxophone ließen Martina und Jule Heisele, Samuel Junginger sowie Manuela Ittner ertönen. An der Trompete begeisterten Benjamin Vollbrecht, Attila Holczer, Ralf Müller und Alina Bantle-Müller sowie Marvin Nagel. Die Posaunen erklangen durch Lea Grether, Jonathan und Tobias Schied, Aaron Rau, Oliver Engling, Erik und Fabian Sucher sowie Andreas Köpf. Ihr Können am Piano bzw. Flügel zeigten Lukas Ignatzi, Klara Schmid und Emely Brehm. Die Gitarristen an diesem Abend waren Tim Buttkus, Stefan Eltgen, Max Maier Christian Bahls, Joshua Dittes und Oliver Germani. Für die tieferen Töne sorgten Alex Rösch, Jakob Kälble, Jakob Schmid und Peter Sucher am Bass sowie Tobias Schied mit der Tuba. Den anderen Teil der Rhythmus-Sektion am Schlagzeug übernahmen in souveräner Manier Julius Rinke, Benedict Schmid, Luis und Valentin Maier, Peter Sucher und Samuel Haffter. Last but not least glänzten Dominik Wiedemann und Aaron Rau am Vibraphon.

Kassel/Werner

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Letzte Änderung am 12.03.2018 von R. Kiesel