Nach unserer Vorbereitung auf Europas schlummernden Vulkan, auf schroffe Felsküsten mit geschwungenen Buchten, auf eine marode Millionenmetropole ging es vom geruhsamen schwäbischen "Ländle" mit dem Flieger ab in den Süden.
Dort erwartete uns eine komfortable Unterkunft mit genialem Ausblick auf die Bucht von Neapel und dem östlich angrenzenden schicksalsträchtigen Vesuv. Fast stoisch, unspektakulär ragt der Kraterkegel 1281 m über das Meer und schreibt bis heute eine gespenstische Geschichte, die ernstzunehmende Wissenschaftler als gefährlichen Supervulkan in einer Risikoregion beschreiben.
Auf den "Phlägräischen Feldern" westlich von Neapel wurde uns sehr schnell deutlich, wie aktiv und präsent der Vulkanismus ist. 2000 Jahre ist es vorbei, aber die Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum zeigen zum Anfassen, was es damals bedeutet hat und lassen erahnen, auf welcher "Gefahrenblase" die ganze Region heute lebt, brummt und hupt.
Der Autoverkehr dort ist ebenso wie die Lebensfreude ungehemmt italienisch und - für uns "Schwaben" - manchmal auch chaotisch. Die Menschen zeigen sich bei näherem Kontakt liebenswert, lebhaft, sehr hilfsbereit und offen. Ein Blick unter die Stadt (Underground City) bildet einen kühlen Gegenpol zur schwitzenden oberirdischen Betriebsamkeit.
Kurzreferate bereiteten uns auf die Geschehnisse der nächsten Tage vor. Diese waren zu den bereits erwähnten Aktivitäten der Besuch der Küste von Amalfi, das Archälogische Museum, eine simulierte Ausgrabung und als Abschluss eine kleine Bootsreise in eine abgelegene Bucht mit Felsen, Sandstrand, Meer und Sonnenbrand.
Doch das spektakuläre Extra bot der Vesuv, der am vierten Tag unserer Ankunft eine breite kilometerhohe Rauchsäule trug. Der vermeintliche Vulkanausbruch war das Ergebnis zahlreicher Brandstiftungen in der Region, die sich zu unkontrollierbaren Feuerwalzen ausdehnten.
Die Schülerinnen und Schüler haben mit ihrer entspannten und positiven Art wesentlich zum Gelingen dieser erlebnisreichen Woche beigetragen. Frau Mirja Krüger und ich haben dies sehr geschätzt und genossen!
Herzlichen Dank dafür.
Heribert Josten